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Die Leitung eines landwirtschaftlichen Betriebs ist mehr als eine jährliche Ernteplanung oder die Pflege von Maschinen. Es ist die Kunst, Menschen zu führen, Teams zu formen und Arbeit so zu planen, dass produktive, zufriedene Mitarbeiter entstehen. Auf einem Hof treffen Tradition und moderne Betriebswirtschaft, Schichtarbeit und saisonale Spitzen aufeinander. All das macht die Mitarbeiterführung zu einer besonderen Herausforderung: Sie verlangt Empathie, klare Kommunikation, praktische Organisation und die Fähigkeit, Motivation dauerhaft zu fördern. In diesem Artikel nehme ich Sie mit auf eine Reise durch die wichtigsten Aspekte moderner Mitarbeiterführung auf dem Hof. Sie werden konkrete Werkzeuge zur Aufgabenplanung, Motivationsstrategien, Tages- und Saisonplanung sowie Beispiele für Konfliktlösung und Fortbildung entdecken. Lesen Sie weiter – es lohnt sich, für Ihren Hof, für Ihre Mitarbeiter und für Sie als Führungskraft.
- Die besondere Dynamik der Arbeitswelt Hof
- Menschen verstehen: Grundlage erfolgreicher Führung
- Aufgabenplanung: Vom Tagesgeschäft zur Saisonplanung
- Werkzeuge und Methoden zur Aufgabenplanung
- Motivationsstrategien: Was wirklich wirkt
- Konkrete Maßnahmen zur Motivation
- Delegation: Aufgaben abgeben ohne Kontrolle zu verlieren
- Kontrollmechanismen und Qualitätssicherung
- Kommunikation: Der Schlüssel zum reibungslosen Betrieb
- Konfliktprävention und -lösung
- Fortbildung und Entwicklung: Investition in die Zukunft
- Förderung von Nachwuchs und Fachkräften
- Arbeitsplanungstabelle: Beispiel für eine saisonale Übersicht
- Praktische Checkliste für die wöchentliche Planung
- Arbeitszeit, Vergütung und rechtliche Rahmenbedingungen
- Faire Vergütung als Motivationsfaktor
- Technologie und Digitalisierung: Chancen für bessere Planung
- Praxisbeispiel: Digitale Einsatzplanung
- Teamkultur fördern: Rituale, Werte, Zusammenhalt
- Teamstärkung durch gemeinsame Projekte
- Konkrete Instrumente: Vorlagen, Routinen und Verantwortlichkeiten
- Nummerierte Vorlage: Übergabeprotokoll
- Welche Rolle spielt die Führungskraft persönlich?
- Kurz-Checkliste für Führungskräfte
- Schlussfolgerung
Die besondere Dynamik der Arbeitswelt Hof
Arbeiten auf einem Hof ist geprägt von wechselnden Anforderungen: Wetter, Erntezeitpunkte, Tierbedürfnisse und Marktbedingungen bestimmen den Rhythmus. Diese Unberechenbarkeit verlangt von der Führungskraft Flexibilität und die Fähigkeit, schnell Prioritäten neu zu setzen. Gleichzeitig sind viele Tätigkeiten körperlich anstrengend und erfordern Konzentration sowie verantwortungsbewusstes Handeln. Wenn man die Menschen, die diese Aufgaben ausführen, richtig führt, wird aus diesen Herausforderungen eine Stärke: ein Team, das sich aufeinander verlässt, effizient arbeitet und stolz auf seine gemeinsame Leistung ist.
Die soziale Struktur eines Hofes ist oft eng – lange Arbeitszeiten, gemeinsame Pausen und das Arbeiten in kleinen Teams schaffen Nähe. Das kann den Zusammenhalt stärken, aber auch Konflikte verschärfen, wenn Erwartungen nicht geklärt sind oder Leistung unterschiedlich bewertet wird. Deshalb ist es entscheidend, eine Kultur zu gestalten, die Respekt, Anerkennung und klare Regeln miteinander verbindet. Führung auf dem Hof bedeutet auch Vorbildfunktion: Wer selbst zuverlässig, engagiert und fair ist, schafft Vertrauen.
Menschen verstehen: Grundlage erfolgreicher Führung
Gute Führung beginnt mit dem Verstehen der Bedürfnisse der Mitarbeiter. Das reicht von wirtschaftlicher Sicherheit über Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zu Wertschätzung und familiärer Vereinbarkeit. Ein junger Saisonarbeiter hat andere Erwartungen als ein langjähriger Mitarbeiter, dessen Leben sich um Hof, Familie und Gemeinschaft dreht. Individuelle Gespräche, regelmäßige Feedbackrunden und die Bereitschaft, zuzuhören, sind für die Motivation unbezahlbar.
Motivation ist kein einmaliger Akt, sondern ein Prozess. Es geht darum, Sinn zu vermitteln: Warum ist diese Aufgabe wichtig? Wie trägt jeder Beitrag zum Gesamtergebnis bei? Wenn Mitarbeiter die Bedeutung ihrer Tätigkeit erkennen – etwa im Tierwohl, in der Qualität der Erzeugnisse oder in der Nachhaltigkeit des Betriebs – steigt die intrinsische Motivation. Führungskräfte sollten diesen Sinn immer wieder klar kommunizieren und mit konkreten Beispielen unterfüttern.
Aufgabenplanung: Vom Tagesgeschäft zur Saisonplanung
Planung ist das Rückgrat eines funktionierenden Hofes. Eine gute Aufgabenplanung reduziert Stress, spart Zeit und schafft Klarheit. Auf dem Hof gibt es mehrere Planungsebenen: tägliche Routinen, wöchentliche Pläne, saisonale Maßnahmen und langfristige Investitions- oder Personalplanungen. Jede Ebene benötigt passende Werkzeuge und eine klare Kommunikationsstruktur, damit niemand im Team überrascht wird.
Tagesplanung ist praxisorientiert: Wer macht die Frühfütterung? Wer kümmert sich um die Maschinenwartung? Wer übernimmt das Säen oder die Feldkontrolle? Die tägliche Übersicht sollte leicht zugänglich, knapp und verbindlich sein. Wöchentliche Pläne erlauben mehr Flexibilität und können bereits Puffer für Unvorhergesehenes enthalten. Saisonplanung hingegen muss strategischer sein: Pflanzzeiten, Erntefenster, Personalbedarf für Spitzenzeiten und Instandhaltungsfenster werden hier koordiniert. Gute Saisonplanung berücksichtigt auch externe Faktoren wie Liefertermine, Vermarktungszyklen und Wetterprognosen.
Werkzeuge und Methoden zur Aufgabenplanung
Es gibt einfache und komplexe Werkzeuge – von handgeschriebenen Tafeln bis zu digitalen Management-Apps. Welche Tools am besten passen, hängt von der Betriebsgröße, dem technischen Know-how der Mitarbeiter und der persönlichen Präferenz der Leitung ab. Ein bewährter Ansatz ist die Kombination aus zentraler Planung (z. B. digitale Kalender oder Wochenpläne) und täglicher Abstimmung (z. B. Morgenbriefing).
Wichtig ist die Visualisierung. Ein großes weißes Board im Vorraum, auf dem Aufgaben, Prioritäten und Zuständigkeiten stehen, wirkt mehr als eine E-Mail. Digitale Lösungen bieten Vorteile in Verfügbarkeit und Archivierung: Foto-Checks, Checklisten und Erinnerungen sind hilfreich, besonders wenn saisonale Aushilfen an Bord sind. Die Wahl des richtigen Werkzeugs sollte partizipativ erfolgen; wenn Mitarbeiter in die Auswahl und Gestaltung eingebunden werden, steigt die Akzeptanz.
Motivationsstrategien: Was wirklich wirkt
Motivation kann extrinsisch (Lohn, Boni) und intrinsisch (Sinn, Anerkennung) sein. Auf dem Hof spielen beide Komponenten eine Rolle. Finanzielle Anreize sind wichtig, aber selten ausreichend, um langfristig zu binden. Viel bedeutsamer sind Respekt, Anerkennung, klare Perspektiven und eine positive Arbeitsatmosphäre.
Anerkennung kann sehr konkret sein: Lob bei gutem Arbeitsergebnis, kleine Belohnungen für besondere Einsätze, aber auch öffentliches Erkennen der Leistung in Gesprächen oder Betriebsversammlungen. Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten sind starke Motivatoren: Ein Angebot, neue Maschinen zu bedienen, eine Ausbildung zum Pflanzenschutzberater oder eine Fortbildung in Tiermanagement zeigt Wertschätzung und Perspektive.
Konkrete Maßnahmen zur Motivation
1) Transparente Kommunikation über Löhne und Entwicklungschancen: Nichts demotiviert mehr als Unklarheit über Entlohnung, Zuschläge oder Urlaubstage.
2) Mitarbeiterbeteiligung bei Entscheidungen: Wer an Entscheidungen beteiligt ist, identifiziert sich mehr mit dem Ergebnis. Auch einfache Beteiligungsformen, wie das Einholen von Verbesserungsvorschlägen, sind wirkungsvoll.
3) Arbeitsplatzgestaltung: Pausenräume, saubere Sanitäranlagen und ergonomische Arbeitsplätze erhöhen das Wohlbefinden und reduzieren Ausfälle.
4) Flexible Arbeitszeiten und Unterstützung bei familiären Verpflichtungen: Besonders in kleineren Betrieben zahlt sich Flexibilität doppelt aus.
5) Anerkennung und kleine Feierlichkeiten: Ein gemeinsames Essen nach der Ernte oder eine kleine Anerkennung zum Jahresende stärken das Wir-Gefühl.
Delegation: Aufgaben abgeben ohne Kontrolle zu verlieren
Delegation ist für viele Betriebsleiter ein schwieriger Balanceakt: Man möchte Aufgaben abgeben, hat aber Sorge um Qualität und Zuverlässigkeit. Gute Delegation beginnt mit klaren Erwartungen. Wer welche Aufgabe übernimmt, muss genau wissen, welche Standards gelten, welche Fristen einzuhalten sind und welche Entscheidungsbefugnisse er hat.
Delegation ist zugleich eine Chance für Mitarbeiterentwicklung. Durch übertragene Verantwortung lernen Mitarbeiter neue Fähigkeiten und fühlen sich wertgeschätzt. Ein strukturierter Einarbeitungsprozess, klare Checklisten und eine Phase der gemeinsamen Durchführung führen oft zum nachhaltigen Erfolg. Vertrauen aufzubauen ist ein Prozess: Kleine, kontinuierlich größere Aufgaben helfen, das gegenseitige Vertrauen zu festigen.
Kontrollmechanismen und Qualitätssicherung
Kontrolle darf nicht als Misstrauen verstanden werden. Sie ist eine Absicherung für beide Seiten. Effektive Kontrollmechanismen sind festgelegte Qualitätskontrollen, regelmäßige Rückmeldungen und dokumentierte Checklisten. Ein einfaches Beispiel: Nach dem Melken wird die Milchprobe überprüft und in einem Logbuch eingetragen. Solche Routinen schützen vor Fehlern und sind gleichzeitig transparente Nachweisführung.
Tools wie fotografische Dokumentation, digitale Checklisten oder Stichprobenkontrollen können die Kontrolle erleichtern, ohne den Mitarbeitern das Gefühl permanenter Überwachung zu geben. Wichtig ist, dass Kontrollen immer konstruktiv sind und zur Verbesserung dienen.
Kommunikation: Der Schlüssel zum reibungslosen Betrieb
Kommunikation ist das Ökosystem jeder Mitarbeiterführung. Mangelnde Kommunikation führt zu Missverständnissen, Verzögerungen und Frustration. Auf dem Hof ist Kommunikation oft pragmatisch: Kurze Ansagen bei der Morgenbesprechung, WhatsApp-Gruppen für schnelle Absprachen, Aushänge für wichtige Informationen. Dennoch lohnt es sich, Zeit in strukturierte Kommunikationswege zu investieren.
Regelmäßige Meetings, kurze tägliche Briefings und ein offenes Ohr für Probleme sind unerlässlich. Dabei ist die Art der Kommunikation entscheidend: Klarheit, Respekt und Zielorientierung schaffen Vertrauen. Führungskräfte sollten aktiv Feedback einfordern und konstruktiv darauf reagieren. So entsteht ein Lernklima, in dem Fehler als Chance zur Verbesserung erkannt werden.
Konfliktprävention und -lösung
Konflikte sind normal – wichtig ist, wie man mit ihnen umgeht. Frühzeitiges Erkennen von Spannungen und proaktive Gesprächsführung verhindern Eskalationen. Ein strukturiertes Konfliktgespräch, in dem beide Seiten ihre Sicht darlegen und gemeinsam Lösungen erarbeiten, hat sich vielfach bewährt. Neutral moderierende Gespräche, klare Verabredungen und schriftlich festgehaltene Maßnahmen helfen, Vertrauen wiederherzustellen.
Zusätzlich sind klare Arbeits- und Verhaltensregeln hilfreich: Wer weiß, was erwartet wird, fühlt sich sicherer. Regeln zur Nutzung von Geräten, Pausen, Sicherheitsverhalten und zur Kommunikation sollten dokumentiert und regelmäßig besprochen werden.
Fortbildung und Entwicklung: Investition in die Zukunft
Weiterbildung ist ein zweischneidiges Schwert: Sie kostet Zeit und Geld, bringt aber enorme Vorteile in Qualität, Effizienz und Mitarbeiterbindung. Auf dem Hof sind praxisnahe Schulungen besonders wirkungsvoll: Maschinenkurse, Tierhaltungstrainings, Hygieneschulungen, Pflanzenschutz- oder Betriebswirtschaftsseminare. Wenn Mitarbeiter sehen, dass in ihre Entwicklung investiert wird, steigt die Loyalität.
Neben externen Kursen lohnen sich interne Trainings: Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeitern, Mentorensysteme und das gemeinsame Bearbeiten von Problemfällen. Solche Formate fördern das kollektive Wissen und stärken das Team. Ein strukturierter Fortbildungsplan, der jährliche Ziele enthält, macht Investitionen planbar und transparent.
Förderung von Nachwuchs und Fachkräften
Der Fachkräftemangel ist besonders in der Landwirtschaft spürbar. Eine aktive Nachwuchsförderung ist langfristig entscheidend: Ausbildungsplätze anbieten, Praktika ermöglichen und gezielt junge Menschen ansprechen. Eine gute Ausbildung auf dem Hof zahlt sich aus: Ausgebildete Personen sind eingearbeitet, kennen die betrieblichen Abläufe und können später Führungsaufgaben übernehmen.
Attraktive Ausbildungsangebote beinhalten klare Lernpläne, regelmäßiges Feedback und ein freundliches Betriebsklima. Kooperationen mit landwirtschaftlichen Schulen, Praktikantenprogrammen und regionalen Netzwerken helfen, passende Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Arbeitsplanungstabelle: Beispiel für eine saisonale Übersicht
Zeitraum | Hauptaufgaben | Benötigtes Personal | Priorität | Besondere Hinweise |
---|---|---|---|---|
Frühjahr (März–Mai) | Bodenbearbeitung, Aussaat, Reparaturen, Jungtierpflege | 3-5 (inkl. 1 Techniker) | Hoch | Wetterabhängig, Flexibilität nötig |
Sommer (Juni–August) | Pflege der Kulturen, Bewässerung, Pflanzenschutz, Erntevorbereitung | 4-6 (zus. Erntehelfer planen) | Sehr hoch | Erntefenster beachten, Aushilfen rechtzeitig finden |
Herbst (September–November) | Ernte, Lagerung, Feldnacharbeiten, Wintervorbereitungen | 5-8 (je nach Erntemenge) | Sehr hoch | Transportlogistik abstimmen, Lagerkapazität prüfen |
Winter (Dezember–Februar) | Instandhaltung, Fortbildungen, Betriebsplanung | 2-3 (Projektteams) | Mittel | Gute Zeit für Investitionen und Schulungen |
Praktische Checkliste für die wöchentliche Planung
- Wöchentliche Ziele definieren: Was muss diese Woche unbedingt erledigt werden?
- Ressourcen prüfen: Wer ist verfügbar, welche Maschinen sind einsatzbereit?
- Prioritäten setzen: Dringendes von Wichtigem trennen.
- Kommunikation planen: Wer wird informiert, welche Briefings sind nötig?
- Risikopuffer einbauen: Wetter, Krankheit oder Lieferverzug einkalkulieren.
- Kontrollpunkte einbauen: Wann und wie wird Qualität überprüft?
- Feedbackrunde am Ende der Woche: Was lief gut, was kann verbessert werden?
Arbeitszeit, Vergütung und rechtliche Rahmenbedingungen
Arbeitszeitregelungen, Mindestlohn und Sicherheitsvorschriften sind Themen, die jeder Hof befolgen muss. Faire und rechtssichere Arbeitsverträge sind die Basis für gutes Betriebsklima. Klare Regelungen zu Überstunden, Zuschlägen für Wochenendarbeit und Urlaub sorgen für Planbarkeit und Zufriedenheit. Gerade bei Saisonkräften sind transparente Konditionen und schriftliche Vereinbarungen unerlässlich.
Darüber hinaus spielt Arbeitssicherheit eine zentrale Rolle: Unterweisung zu Maschinen, Schutzkleidung, Erste-Hilfe-Maßnahmen und regelmäßige Sicherheitsprüfungen schützen Menschenleben und Betrieb. Investitionen in Sicherheit zahlen sich mehrfach aus: weniger Unfälle, geringere Ausfallzeiten und ein besseres Betriebsklima.
Faire Vergütung als Motivationsfaktor
Vergütung umfasst mehr als den Stundenlohn: Zuschläge für Nachtarbeit, Unfallversicherungen, Anerkennungen und Benefits (z. B. Verpflegung, Wohnraum für Saisonkräfte) zählen ebenfalls. Flexible Bonusmodelle, die Qualität und Zuverlässigkeit belohnen – etwa Prämien für pünktliche Ernteablieferung oder tiergerechte Haltung – können sehr motivierend wirken, sofern sie transparent gestaltet sind.
Ein klarer Vorteil: Eine faire Vergütung reduziert Fluktuation und hilft, qualifizierte Mitarbeiter zu halten. Gerade kleinere Betriebe können durch zusätzliche nicht-monetäre Benefits punkten, etwa durch Weiterbildungsangebote oder ein familienfreundliches Betriebsklima.
Technologie und Digitalisierung: Chancen für bessere Planung
Digitalisierung ist auch auf dem Hof angekommen: ERP-Systeme für Landwirtschaft, Erntesensoren, GPS-gestützte Maschinenführung und Apps für Arbeitsplanung verändern die Betriebsführung. Technik kann Routineaufgaben erleichtern, Daten für bessere Entscheidungen liefern und die Kommunikation vereinfachen. Wichtig ist, Technik schrittweise einzuführen und die Mitarbeiter mitzunehmen.
Die größte Herausforderung ist oft nicht die Technik, sondern die Menschen. Schulungen, einfache Bedienoberflächen und klare Prozesse sind notwendig, damit digitale Tools akzeptiert werden. Wenn Datenerfassung und -auswertung transparent genutzt werden, um Arbeitsabläufe zu verbessern und nicht als Überwachung, entsteht ein echter Mehrwert.
Praxisbeispiel: Digitale Einsatzplanung
Ein mittelgroßer Hof führte eine digitale Einsatzplan-App ein, in der Aufgaben, Schichten und Checklisten für jede Maschine hinterlegt sind. Die Mitarbeiter nutzen die App für tägliche Briefings und zum Abhaken erledigter Arbeitspunkte. Das Ergebnis: weniger Missverständnisse, kürzere Abstimmungszeiten und eine bessere Nachverfolgung von Wartungsarbeiten. Gleichzeitig wurden inwöchigen Feedbackrunden Verbesserungsvorschläge gesammelt und umgesetzt.
Teamkultur fördern: Rituale, Werte, Zusammenhalt
Eine starke Teamkultur ist kein Zufall. Sie entsteht durch Rituale, gemeinsame Erlebnisse und geteilte Werte. Das können regelmäßige Frühstückstreffen vor Schichtbeginn, ein Jahresabschlussfest oder gemeinsame Weiterbildungen sein. Solche Rituale stärken das Wir-Gefühl und schaffen Identifikation mit dem Betrieb.
Werte wie Respekt, Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Offenheit sollten nicht nur auf dem Papier stehen, sondern im Alltag sichtbar werden. Führungskräfte leben diese Werte vor: durch ihr Verhalten, ihre Entscheidungen und durch die Art, wie sie mit Fehlern umgehen. Eine Kultur, die aus Fehlern lernt statt zu bestrafen, fördert Kreativität und Verbesserung.
Teamstärkung durch gemeinsame Projekte
Kleine Projekte, wie die Umgestaltung eines Aufenthaltsraums oder die Einführung eines nachhaltigen Entsorgungssystems, binden Mitarbeitende ein. Solche Projekte bieten Raum für Mitgestaltung, Teamarbeit und Erfolgserlebnisse außerhalb des Alltagsgeschäfts. Sie sind zudem ideale Gelegenheit, Verantwortung zu delegieren und neue Fähigkeiten zu fördern.
Konkrete Instrumente: Vorlagen, Routinen und Verantwortlichkeiten
Kleine Instrumente mit großer Wirkung: Standardisierte Übergabeprotokolle, Checklisten für Schichtwechsel, Wartungslisten für Maschinen und Notfallpläne für Tierwohlvorfälle. Solche Vorlagen reduzieren Fehler und schaffen Verlässlichkeit. Verantwortlichkeiten sollten klar benannt sein – sowohl in Routine- als auch in Krisensituationen.
Ein Beispiel für eine einfache Routine: Das Morgenbriefing (10–15 Minuten) besteht aus drei Teilen: 1) Kurzbilanz des Vortags, 2) Aufgabenverteilung für den Tag, 3) Risikohinweise/besondere Vorkommnisse. Diese Routine ist effizient, schafft Transparenz und stärkt die Kommunikation.
Nummerierte Vorlage: Übergabeprotokoll
- Datum und Uhrzeit der Übergabe
- Name des abgebenden und des übernehmenden Mitarbeiters
- Offene Aufgaben (kurze Beschreibung)
- Besonderheiten (krankes Tier, defekte Maschine)
- Hinweise zu Materialbeständen (Saatgut, Futter, Diesel)
- Unterschriften der Beteiligten
Welche Rolle spielt die Führungskraft persönlich?
Am Ende ist die Person der Führungskraft das entscheidende Element. Authentizität, Fairness und Verlässlichkeit schaffen Vertrauen. Entscheidungen sollten transparent und nachvollziehbar sein, Reformen schrittweise und mit Einbeziehung der Mitarbeitenden umgesetzt werden. Gute Führung heißt auch, Verantwortung zu übernehmen, Fehler einzugestehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
Persönliche Weiterentwicklung der Führungspersonen ist ebenso wichtig wie die der Mitarbeitenden: Führungstrainings, Austausch mit anderen Betriebsleitern und Mentoring können neue Perspektiven eröffnen. Wer offen für Feedback ist und sich weiterentwickelt, stellt sicher, dass der Hof für die Zukunft gut aufgestellt ist.
Kurz-Checkliste für Führungskräfte
- Regelmäßige Gespräche und Feedbackrunden einplanen.
- Klare, einfache Planungs- und Kommunikationsinstrumente nutzen.
- Weiterbildung fördern und Möglichkeiten zur Entwicklung bieten.
- Faire Vergütung und transparente Arbeitsbedingungen sicherstellen.
- Teamkultur aktiv gestalten und Rituale etablieren.
- Technik sinnvoll einführen und Mitarbeiter schulen.
Schlussfolgerung
Eine erfolgreiche Mitarbeiterführung auf dem Hof verbindet klare Aufgabenplanung mit menschlicher Führung: Transparenz, Wertschätzung, Entwicklungsmöglichkeiten und zuverlässige Strukturen schaffen ein Umfeld, in dem Menschen gerne arbeiten und Höchstleistungen erbringen. Investitionen in Kommunikation, Schulung, angemessene Vergütung und gute Arbeitsorganisation zahlen sich vielfach aus – in höherer Produktivität, geringerer Fluktuation und in einem Betriebsklima, das sowohl den Hof als auch die Menschen wachsen lässt. Wer diese Elemente Schritt für Schritt umsetzt, baut nicht nur einen effizienten Betrieb, sondern auch eine Gemeinschaft, die zusammen durch jede Saison trägt.
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